Chronik

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Die Gründungsjahre

Vor 100 Jahren fand sich eine Gruppe von Idealisten mit dem gemeinsamen Interesse für den Segelsport zusammen. Anfangs lagen ihre Boote im Bojenfeld bei Klippenstein, dem jetzigen Borsighafen. Da diese dort bei Weststurm sehr häufig an Land getrieben wurden, zogen die Segler mit ihren Schiffen in die Malche an Privatstege. Hier wurde die Touren-Segler-Vereinigung (Berlin-Tegel) am 17.1.1914 gegründet.

Der 1. Weltkrieg stoppte bis 1918 die Vereinsgeschichte. Danach trafen sich die Überlebenden und bauten die Vereinigung weiter aus. Auf der Suche nach einem eigenen Vereinsgelände wurde schließlich mit der Teltow-Kanal-Gesellschaft ein Pachtvertrag über einen schmalen Landstreifen am Gänsewerder abgeschlossen, der allerdings bei Hochwasser auf einen halben Meter schrumpfte.

Dem Verein traten vermehrt Handwerker und Angestellte, die den Segelsport ausüben wollten, bei. Es war die Zeit, in der die kleinen Lohnempfänger in den von den oberen Kreisen beherrschten Segelsport eindrangen.

Die Touren-Segler-Vereinigung schloß sich 1920 dem Berliner Wettsegel-Verband an, der 1924 in Freier Segler-Verband umbenannt wurde.

Um das Jahr 1923 wurde durch einige Kahnladungen mit Schutt und Sand ein bebaubares Stück Land geschaffen, und zwar östlich des Straßenabwasser-grabens. Darauf wurde das erste ‘Clubhaus’, eine Laube von ca. 3 x 5 m errichtet.

Der nächste Schritt war der Stegbau. Das Geld war knapp, doch das Forstamt leistete Hilfe. Der Wald beim jetzigen Forsthaus wurde ausgeholzt. Der Förster zeichnete die Bäume an, die von den Kameraden selbst gefällt und abtransportiert werden sollten.

Das Material für den Anfang des Stegbaus war somit da. Die Arbeit wurde in den Abendstunden und Sonntags ausschließlich mit Muskelkraft getan.

Die 20er Jahre

Dem Freien Segler-Verband gehörte inzwischen eine stattliche Anzahl von Vereinen an. Diese führten bereits Verbandsregatten durch, abwechselnd in Tegel, Grünau und auf der Unterhavel. Die Beteiligung der Touren-Segler an
den Regatten war so rege, daß ein Schlepper gemietet werden mußte, um mit den Schiffen zu den Regattarevieren zu gelangen. Man meldete immer ca. 30 – 35 Boote zur Regatta.

Die TSV-Flotte bestand in den 20er Jahren aus ungefähr 70 Booten, und zwar aus 15 Booten mit 20qm Segelfläche, 8 mit 15 qm, 10 Rennjollen mit 10 qm, 6 Halbrennjollen, 6 Seekreuzern, 4 Kielschwertern, einigen Ausgleichsjollen und ein paar nicht zu klassifizierenden Yachten. Ca. 60% der Boote waren Eigenbauten.

Die Arbeit hörte nie auf: Das Grundstück wuchs und wuchs. Zusätzlich zum Arbeitsdienst mußten drei Mann pro Nacht Wache schieben. Die letzte Kahnladung Schutt kam von Schering und war durchsetzt mit Hunderten von faulen
Eiern. Das war ein Duft! Die Stelle, an der jetzt der Flaggenmast steht, nannte man deshalb Ei-Land.

Im Jahre 1927 wurde ein neues Clubhaus fertig. Auch dieses entstand im Selbstbau. Die Finanzierung erfolgte durch den Verkauf von Bausteinen im Werte von 5 M und eine Umlage von 200 M pro Mitglied. Zu dieser Zeit betrug das
Eintrittsgeld 50 M, der Beitrag 5 M. Zum Vergleich: Der Wochenlohn eines gut verdienenden
Handwerkers betrug 50 M.
Mit Ausbruch der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929 begann eine große Arbeitslosigkeit, die im Winter 1931/32 ihren Höhepunkt mit über 6 Millionen Arbeitslosen erreichte. Auch die Hälfte der Mitglieder der TSV wurde davon erfaßt. Der schweren Zeit zum Trotz wurden im Laufe der Jahre eine Spundwand aus Bohlen geschlagen, eine Ramme dafur gebaut, Stege ausgebessert und Achterpfähle ersetzt.

30 Jahre Freier Segler Verband

Bei Recherchen im Internet bin ich bei einem Online Antiquariat auf das Jahrbuch zum 30 jährigen Bestehen des Freien Segler Verbandes aus dem Jahre 1930 gestoßen. Da ich wußte, dass die TSV vor dem zweiten Weltkrieg dem Freien Segler Verband angeschlossen war, interessierte mich das Buch. Also habe ich das Buch bestellt und ein paar Tage später hatte ich es in den Händen.

In dem Buch wird die Geschichte des Freien Segler Verbandes und weitere Detail aus dieser Zeit beschrieben. Wie vermutet, ist die Touren-Segler-Vereinigung, Berlin-Tegel e.V. dort mehrfach erwähnt.
Unten findet man einige Auszüge aus diesem Jahrbuch.

Die 30er und 40er Jahre (1)

Es begann die Ära der Jollenkreuzer: Sechs dieser Boote besaßen 20 qm und fünfzehn hatten 15 qm Segelfläche. Es waren teils Werft- und teils Eigenbauten. Die 30er Jahre waren für die TSV erfolgreiche Jahre. Da es viele Klassenboote gab, wurden die Regatten stets gut beschickt – und dies mit Erfolg! Auch im Wandersegeln machten die Touren-Segler ihrem Namen alle Ehre. Sie gewannen sechs erste Preise und damit Goldplaketten, außerdem zweite und dritte Preise. Selbst beim Seetreffen in Swinemünde holten die Jollenkreuzer einige Pokale.

Nun rührten sich auch die Seefahrer. Küstenvereine aus Königsberg, Elbing und Swinemünde hatten sich dem Freien Segler-Verband angeschlossen. Jedes Jahr fand in Swinemünde ein Seetreffen mit anschließender
Regatta statt. Die ersten Jollenkreuzer nahmen daran teil. Leider war der Urlaub zu dieser Zeit sehr kurz bemessen. Wer konnte, nahm unbezahlten Urlaub hinzu. Dann nahte Unheil – das IOOO-jährige Reich machte sich bemerkbar. Im Zuge der Gleichschaltung wurde der Freie Segler-Verband aufgelöst, und die Touren-Segler-Vereinigung mußte sich dem Deutschen Seglerverband anschließen. Man beschlagnahmte das Vereinsgrundstück, und die Kameraden durften es nicht mehr betreten. Erst nachdem ihnen ein “Nazi” als Beobachter zugeteilt worden war, durften die Mitglieder wieder zu ihren Booten.

Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges 1939 wurden viele Vereinsmitglieder zum Kriegsdienst eingezogen. Am 26. November 1943 ging eine Luftmine auf dem Wasserwerksgelände nieder. Das Clubhaus und alle Boote waren nur
noch ein Trümmerhaufen. Am 3. Februar 1944 vernichtete ein Bombenangriff noch den dritten Steg und den Rest des Clubhauses durch Brand. Bis auf die Slipschienen wurde alles durch Feuer zerstört.

Die 30er und 40er Jahre (2)
In einem Auszug aus dem “Jahrbuch 1939” des Deutschen Seglerverbandes findet man unter
den Preisträgern im Fahrtenwettbewerb des DSV auch drei TSV Segler.

Die 50er Jahre – Der Wiederaufbau
Nach dem Krieg blieb ein großes Trümmerfeld mit zersplitterten und verbrannten Booten und
vielen Bombentrichtern zurück. Es begann die harte Zeit des Wiederaufbaus. Viele Mitglieder
hatten nicht nur ihre Boote, sondern auch ihre Wohnungen verloren. Die Zeit nach 1945 war
gesetzlos, Verträge waren hinfällig. Paul Müller und Erich Otto gingen zum Bürgermeister von
Tegel (den gab es 1945), meldeten die Touren-Segler-Vereinigung wieder an und sicherten so
das Grundstück.

Ein kleines Häuflein Mitglieder hatte sich zum beginnenden Neuaufbau eingefunden, um den Platz erst einmal aufzuräumen. Die zertrümmerten Boote gingen als teures Brennholz in die Öfen, die Bombentrichter wurden
zugeschüttet – Schutt war ja genug da. Die erste Sitzung fand bei Erich Otto in Lübars statt. Paul Müller wurde Vorsitzender. Anfangs waren es ungefähr 10 bis 15 Mitglieder, jedoch kamen bald heimkehrende Soldaten
und alte Mitglieder, die wieder Mut bekommen hatten, hinzu. Das kleine Häuflein von
Mitgliedern vergrößerte sich, und da zu dieser Zeit Segelverbot herrschte, konnte man an
dem Aufbau des Clubhauses arbeiten. Ende 1948 war es geschafft!

Als jüngstes Mitglied war Jürgen Stephan der erste, der 1949 mit einem Neubau kam, einer aus Kiefer gebauten 10 qm Sharpie-Jolle – der war vielleicht stolz! Kamerad Häske hatte sich ein altes Minenräumboot als Wohnboot umgebaut und fungierte als Hausmeister. So war das Gelände das ganze Jahr über bewacht. Da das Schiff wegen seiner Größe nicht aufgeslippt werden konnte, wurden im Winter immer einige Arbeitsdienste zum “Eis freisägen” fällig. In dieser Zeit standen alle Boote auf unserem Vereinsgelände, abgedeckt mit alten Omnibusdächern. Das Auf- und Abslippen erfolgte mit Muskelkraft. Die Boote wurden mit Schwarten und Rollen zur Slipanlage geschoben, kleine Schiffe über Reifen zu Wasser gebracht.

Die 50er und 60er Jahre
Fahrten gingen zuerst zum Müggel- und Müritzsee, später rüsteten die Touren-Segler jedes
Jahr zum Wannsee-Pfingst-Ausflug. Etwa 20 Boote wurden aneinandergebunden. Wer einen
Außenbordmotor hatte, stellte ihn an. Motordefekte waren daher kein Problem, und man kam
auf jeden Fall ans Ziel.

Sehr beliebt war das jährliche Grabenfest am Teufelssee-Kanal, auch Hühnergraben genannt. Hier konnten alle Boote bei ausreichender Wassertiefe am Ufer festmachen. Mit Ballspielen, Sackhüpfen, Eierlauf und Blinde Kuh
vergnügte sich dort Jung und Alt. Beim obligatorischen Fußballspiel fing sich so mancher “Stegsegler” einen kräftigen Muskelkater sowie einige Blessuren ein. Doch auch das Regattasegeln kam nicht zu kurz. Bei je einer vereinsinternen Frühjahrs- und Herbstregatta konnte jeder, der einen Führerschein besaß, sein Talent beweisen.
Es ging weiter aufwärts! 10 qm Wanderjollen, H-Jollen, M-Jollen, Jollenkreuzer und kleine Kielboote älterer Bauart beherrschten das TSV-Bild. Neue Boote waren unerschwinglich, und so war es nicht verwunderlich, daß viele Kameraden an die alte Tradition anknüpften und ihr Boot selbst bauten.

In den kommenden Jahren entstanden so 15 qm – und 20 qm Jollenkreuzer, O-Jollen und
Piraten. Sogar die Jugendabteilung baute mit ihrem Jugendwart Norbert Poppe einen neuen
Piraten, war man doch bereits mit dem vom Berliner Segler-Verband gestellten Beil G 617
recht erfolgreich. Zusammen mit dem bereits angeschafften Beil G 1548 war nun mit dieser
kleinen Piratenflotte der Weg für weitere erfolgreiche Jugendarbeit geebnet.
Auch die Fahrtensegler trieb es wieder hinaus. Mit dem Jollenkreuzer im Schlepp ging es –
meist über den Nord-Ostsee-Kanal – auf die Ostsee, um hier unter Land im verhältnismäßig
geschützten Bereich den Urlaub zu verbringen.

Ganz automatisch kam der Wunsch nach mehr Sicherheit und mehr Bequemlichkeit. So
entstanden die ersten beiden seegängigen Kielboote. Es waren in Holland hergestellte
Stahlkörper, die mit viel Hingabe selbst ausgebaut wurden. Auf die gleiche Weise war vorher
schon ein Blitz-Jollenkreuzer entstanden.

Die 60er Jahre (1)

Mit Beginn des Wirtschaftswunders, das seine Schatten vorauswarf, kam der Wunsch nach einem neuen Clubhaus auf. Dazu wurde der Keller des vorhandenen Holzhauses neu isoliert und um 4 m nach Osten verlängert. Das auf diesem Unterbau im Selbstbau erstellte neue massive Clubhaus wurde im Jahre 1961 eingeweiht. Als das aus Holz gefertigte Bollwerk erneuert werden mußte, schuf man aus Stahlträgern und Stolte-Dielen etwas für die Ewigkeit. Kaum war das Clubhaus fertig, wurde das nächste arbeitsintensive Projekt in Angriff genommen.
Am westlichen Ende des Vereinsgrundstückes hatte man ein etwa 1000 qm großes Areal zusätzlich gepachtet, das zuvor den Wasserwerken zur Ablagerung von Klärschlamm diente. Dies bedeutete zwei Jahre verbissene Arbeit! Der ca. 2 m unter dem Klärschlamm befindliche Mutterboden mußte nach oben – mit Schippe und Spaten eine schweißtreibende Arbeit! Das Ergebnis war ein idyllisches Stück Erde mit einer herrlichen Wiese. Ein idealer Ort zum Ausruhen und Segeltrocknen. Die zwei Jahre Arbeit waren jedoch umsonst. Mit dem Erstellen des Uferwanderweges mußte dieses Gelände wieder abgegeben werden, um der Öffentlichkeit zugänglich zu sein. 1962 war man im Bootsbau innovativ – Polyester hieß das Zauberwort! Schlagworte wie “Keine Arbeit mehr” und “Nie überholen” kursierten. Warme Tage wurden abgewartet, Polyesterbüchsen stapelten sich vor einer Weserjolle. Harry Ullrich wagte es: Die alte Farbe wurde abgekratzt, abgebrannt und mit viel Elan eine neue Haut aus Nessel (zur Verstärkung) und Polyester aufgebracht. Der Stapellauf wurde zum Fiasko – das Boot sank sehr schnell und mußte eiligst wieder an Land gezogen werden. Nachdem der Schwertkasten innen ebenfalls überzogen war, klappte es – der Bootsbauwerkstoff Kunststoff war akzeptiert, und “Polyester-Harry” hatte seinen Spitznamen.

Die 60er Jahre (2)

1964 feierte die Touren-Segler-Vereinigung ihr 50jähriges Bestehen. Der 1. Vorsitzende Egon Losch war mit seiner Frau Lotte die Seele des Vereins und konnte auf eine langjährige Vorstandsarbeit zurückblicken. Sein Motto “Segeln mit billigsten Mitteln” hatte dazu geführt, daß auch weniger Betuchte den Segelsport in der TSV ausüben konnten. Zur Erinnerung an diesen Tag verteilte er an alle Mitglieder eine Jubiläumsausgabe des Vereinsstanders.
Was zunächst wie ein einfacher Reparaturwerkstoff für Holzboote aussah bekam eine andere Dimension. “Polyester-Harry” kaufte 1966 das in Osterreich hergestellte Vollkunststoffboot “Admiral” und war damit der Vorreiter, einer neuen Ara in der TSV. Doch auch Rückschläge mußten verkraftet werden. So verlor, Alfred Schulze im Frühjahr 1969 durch Einbruch und Brandstiftung seinen Jollenkreuzer sowie einige Mitglieder ihre Masten, die im gleichen Schuppen gelagert waren. Außerdem wurde die Inneneinrichtung des Clubhauses verwüstet.

Im gleichen Jahr wurde das erste seegängige Kunststoff-Kajütboot getauft, eine Contest 27 – ein ‘Riesenschiff‘. Nun merkte jeder, daß mit der bisherigen “Hau-Ruck-Methode” solche Schiffe nicht auf- und abgeslippt werden konnten. Das Boot ließ sich mit Muskelkraft nur bei Außerachtlassen jeglichen Sicherheits-denkens bewegen. Die Arbeit war einfach zu gefährlich, und jeder war froh, als die Yacht beim ersten Mal nach über einer Stunde Arbeit an Land stand. Aber die Touren-

Segler waren schon immer ideenreich. So erdachte sich Richard Dickert 1971 – zur rechten Zeit – eine Art Huckepackslipwagen, mit dem die Boote mit wenig Muskelkraft und ohne Umladen an Land bzw. zu Wasser gebracht werden konnten. Dieses Verfahren wird – laufend verbessert – auch heute noch angewandt. Damit war das “Dick-Schiff-Zeitalter” bei den Touren-Seglern eingeleitet.

Die 70er Jahre
Die Fahrtensegler dehnten ihre Urlaubstörns immer weiter aus. Wurden mit den kleinen Booten haupsächlich Belte und Sunde befahren, segelte man nun auch in der nördlichen, westlichen und südlichen Ostsee. Kattegat, Skagerak, Bornholm sowie die dänische und schwedische Küste hießen die neuen Urlaubsziele.

Im Heimathafen angelangt, wartete wieder Arbeit auf sie. Der Flaggenmast aus Holz war morsch und wurde 1972 durch einen 19m hohen Mast aus verzinktem Stahlrohr ersetzt. Der Jahr für Jahr zurück-weichende Röhrichtgürtel gab auch den Touren-Seglern Anlaß zur Sorge. So entschloß man sich 1977 auf Initiative des Nachbarvereins zum Röhrichtanbau im Uferbereich, der bis 1986 fortgesetzt wurde.

Die immer größeren und schwereren Schiffe überforderten die Holzsteganlage. Eine neue Anlage aus Stahl war notwendig. Im Winter wurde nach entsprechenden Vorbereitungen der T-Steg mit aufwendig entrosteten und konservierten Lokomotivschrottrohren erstellt. Dafür wurde ein neues Verfahren entwickelt. Fertiggeschweißte Portale spülte man mit langen Sonden unter Wasserdruck ein und verband sie mit entsprechenden Trägern. 1980 folgte der westliche Steg aus verzinktem Stahlrohr sowie eine Jollensteganlage mit Slipeinrichtung. Gleichzeitig entstand eine 11m hohe Mastleiter, die seitdem auch von vielen anderen Seglern am Tegeler See gern benutzt wird. Damit war es nun möglich, Steck- und aufgesetzte Masten problemlos zu stellen bzw. zu legen.

Im Anschluß an die Urlaubs- und Regatta-Saison ging 1978 erstmalig eine Sternfahrt der übrigen Vereine zu den Touren-Seglern. Diese, mit dem Fahrtenobmann der Gruppe Tegel durchgeführte Veranstaltung, dient auch heute noch ausschließlich der Begegnung und ermöglicht den Teilnehmern, bei Spiel und Spaß sowie einem fröhlichen Umtrunk ihr Seemannsgarn zu spinnen.

Die 80er Jahre
Für die Regattasegier folgten erfolgreiche Jahre. So konnte sich Michael Ickert mit seinem Finn-Dinghy für den C-Kader des Deutschen Segler-Verbandes qualifizieren. Außerdem stellte die Touren-SegIer-Vereinigung mit den Brüdern Thomas und Jörg Pauer bei den Piraten: 1980, 1981 und 1982 den Berliner Jugendmeister. 1981 den 4. bei der Deutschen Meisterschaft, 1982 den Jugendbesten von Deutschland, 1983 den 5. bei den Europameisterschaften- und
im 470er den Berliner Meister.

Von diesen Erfolgen motiviert, wurden 1984 die ersten beiden Kunststoff-Piraten für die Jugendabteilung angeschafft. Damit sind endlich wieder konkurrenzfähige Boote vorhanden, Nicht nur die Jugendlichen und Junioren freuen sich darüber, sondern auch die TSV-Jüngsten auf ihren Optimisten werden angespornt. Vielleicht können auch sie einmal mit diesen schmucken Schiffen einen Sieg feiern. Mit neuen Piraten zu neuen Erfolgen?

Was fast 70 Jahre ein Traum war, wurde 1983 Wirklichkeit: Der Anschluß an die öffentliche Kanalisation. Gemeinsam mit den am Gänsewerder ansässigen Vereinen wurde eine Abflußleitung mit entsprechenden Hebewerken zur Straße durch eine Umlage finanziert. Der Weg für einen Sanitäranbau war frei.
Hierfür wurde das Clubhaus nochmals um 4 m nach Osten verlängert, um Platz für Duschen, Toiletten und einen Wirtschaftsraum zu schaffen. Der allgemeinen Arbeitsmüdigkeit Rechnung tragend, wurde der Rohbau in Auftrag gegeben und nur der Innenausbau von den Mitgliedern durchgeführt – doch auch dieses war genug Arbeit! 1987 war dann alles fertig, das Haus gestrichen, die Bestuhlung erneuert und die Mitglieder träumten vom Segeln – ohne Arbeit!

Um der rückläufigen Tendenz im Nachwuchsbereich entgegenzuwirken, ist 1986 mit der Arbeitsgemeinschaft ‘Segeln’ der Bettina-von-Arnim-Oberschule und der Paul-Löbe-Oberschule eine Partnerschaft entstanden. Seitdem sind die Jugendlichen mit ihren Lehrern emsig am Segeln, und es bestehen berechtigte Hoffnungen, daß der eine oder andere für immer bei den Touren-Seglern bleibt.